Heute ist in der Allgemeinen Zeitung Uelzen ein Beitrag über Vodafones LTE und die katastrophale Breitbandsituation in Uelzen und Umgebung erschienen:
http://www.az-online.de/nachrichten/landkreis-uelzen/suderburg/firmen-funkloch-falle-1530745.html
Meine Klarstellung:
1. Ich bin auch ein Architekt. Unglücklicherweise assoziiert das jeder
mit der Hochbaubranche. Ich komme aus der Computerbranche. Deswegen habe
ich in meinem offenen Brief "Lösungsarchitekt IT" geschrieben. Mit
meiner offiziellen englischen Bezeichnung "Infrastructure Lead Solution
Architect" hätte keiner etwas anfangen können. Ich plane gelegentlich
Glasfaser-basierte Infrastrukturlösungen über hunderte von Kilometern
für im Ausland ansässige Firmen (Ich verdiene nicht am Breitbandausbau
Deutschland. Unsere Kunden sitzen in Skandinavien). Mein
Hauptarbeitsbereich ist die Entwicklung von hochkomplexen Rechenzentren
und das damit verbundene IT Outsourcing. Jetzt denken die Leser, das ich
Häuser baue. Das ist so wirklich gar nicht hilfreich. Ein EDV-Fachmann
hat mehr Ahnung von einem IT-Thema als ein Bauarchitekt.
2. Ich habe mich an keiner Stelle über die hohen Ausbaukosten von LTE
beschwert. Im Gegenteil. Die Ausbaukosten von LTE sind geringer. Aber
nur, weil man bei der Verlegung von Glasfaser die Erdbauarbeiten mit
einberechnen muss. Aber Glasfaser bietet mehr Möglichkeiten, ist weniger
anfällig gegen Störungen und ist generell die "bessere" Technologie.
Wenn man allerdings Glasfaser in bestehende Leerrohre einbringen kann,
dann kostet der Kilometer "nur" ca. 1000-5000€. Peanuts. Hat man keine
Leerrohre, dann sind die Bauarbeiten der kostentreibende Faktor.
Ich habe mich über die hohen Kosten von Vodafones LTE, die niedrige
Leistung und die künstlichen Beschränkungen beschwert. Ein DSL- oder
Glasfaser-versorgter Stadtmensch bekommt "mehr". Und das zu einem
niedrigeren Preis. Uns Dorfbewohnern bleibt nur Vodafones LTE.
Oder technisch ausgedrückt:
a. Mit Vodafones LTE kann man momentan theoretisch 50Mbit/s übertragen.
10-20Mbit/s kommen hier wirklich beim Kunden auf dem Land an. (Manche
dümpeln bei 3-5Mbit/s). Es ist abhängig von Straßenschluchten,
Häuserwänden, Wetter, etc. Bei 300Mbit/s ist das momentan theoretische
Maximum erreicht. 70EURO/Monat kostet das Vodafone-Paket mit den
geringsten Einschränkungen.
b. Die Telekom (oder andere Anbieter) bieten jetzt schon Glasfaser bis
zum Haus (FTTH, Fibre to the Home) mit 200Mbit/s für Endkunden an
(60EURO/Monat). Demnächst 1000Mbit/s. Hier ist eigentlich nur der
Kostenfaktor das limitierende Maximum.
Ein Blick in die Zukunft:
Im März 2011 fand ein Test zwischen dem Fraunhofer
Heinrich-Hertz-Institut und der Technischen Universität Dänemark statt.
Hier wurden 10200000 Mbit/s übertragen. Über eine einzige Glasfaser kann
man den gesamten Internetverkehr der Bundesrepublik senden!
http://www.hhi.fraunhofer.de/en/press/press-and-media/a-world-record-in-serial-data-transmission-via-fiber-optics-102-tbs-or-an-astonishing-240-dvds-per-second/