Ein Check direkt auf dem Server zeigte mir aber, dass alle Ordner vorhanden sind. (Thunderbird ist auch so eingestellt, dass er erst einmal alles in den Papierkorb verschiebt und dort belässt.)
Daraufhin schaute ich mir die Festplattenbelegung an und schaufelte ca. 20GB frei. Auch schön, dass Thunderbird einfach keine IMAP-Ordner mehr anzeigt oder herunterlädt, wenn die Festplatte voll ist. Natürlich ohne Fehlermeldung.
Daran lag es aber nicht.
In Thunderbird sah ich schnell, dass die abonnierten Ordner plötzlich ohne "Haken" waren. Also selektierte ich gefühlt 100 Ordner und startete Thunderbird neu.
Verwundert rieb ich mir meine Augen... Er zeigte kurz alle IMAP-Ordner an - aber nur für wenige Sekunden. Dann waren wieder nur drei / vier Ordner sichtbar.
Ähh. Was passiert hier? Kurz checkte ich den Virenstatus. Der Benutzer ist ein erfahrener Anwender und sensibilisiert bezüglich Viren. Alles gut.
Also war erst einmal kurzes Nachdenken angesagt:
Thunderbird nutzt IMAP über SSL.
Der Virenscanner ist von Kaspersky.
Kaspersky ist bekannt dafür, dass er sich in SSL-verschlüsselte Verbindungen einklinkt. It's not a bug - it's a (god-damn!) feature. Wenn man es genau nimmt, so ist dieses Feature im Prinzip nur eine Man-in-the-Middle-Attacke, um den Verkehr überwachen zu können.
Okay...
"Verschlüsselte Verbindungen untersuchen" ausschalten.
Neuer Test. Das war es erstaunlicherweise nicht. Wieder gab es verschwundene Ordner.
Daraufhin deaktivierte ich den Virenscanner erst einmal komplett. Es lief sofort. Meeh! Doof.
Als nächstes deaktivierte ich die Schutzkomponente Email komplett. Wieder gab es verschwundene Ordner.
Schlussendlich deaktivierte ich die Schutzkomponente Web-Angriffe und eine weitere (fällt mir gerade nicht ein). Es lief sofort.
Ach Kaspersky.. Warum nur?
Ich werde das Problem demnächst mal genauer analysieren. Schade, dass ich den PC nicht nach Linux migrieren kann. Da hat man erheblich weniger Probleme.