Montag, Dezember 30, 2013

Mein WLAN funktioniert nicht!

Heute rief mich eine Freundin an und klagte, dass ihr WLAN Verbindungsabbrüche haben würde und ob man dieses denn nicht mit einem NAS kombinieren könne - so wie die Fritz!Box das macht. Als Lösungsarchitekt möchte man eigentlich schreiend weglaufen. Aber wenn ich als Laie zu einem Experten hingehe (z.B. Auto), dann möchte ich ja auch eine vernünftige Antwort bekommen. Also versuchte ich, einen vernünftigen Lösungsansatz zu entwickeln:

(FERN-)DIAGNOSE -- Bestandsanalyse -- Problemanalyse:

Nach hartnäckigem Fragen wusste ich dann soviel:
  • Der Provider ist Unity-Media mit seinem Zwangsrouter.
  • Daran angeschlossen ist ein von der Freundin / ihrem Mann gekaufter WLAN-Router
  • Die drahtlose Verbindung zwischen Endgerät (Notebook, PC) und WLAN-Router bricht häufig ab. Warum? Ungeklärt.
  • Eine direkte Verbindung per Netzwerkkabel ist wohl unauffällig.
  • Durch persönlichen Besuch sind mir die örtlichen Gegebenheiten bekannt. Hochhaus. Stahlbeton.
  • WLAN wird nicht unbedingt gebraucht.
  • Wofür das NAS gebraucht wird, erschließt sich mir immer noch nicht. Als Datensicherung? Als DLNA-Server? Als Datengrab?
  • Es sollen Blue-Ray Filme gespeichert werden.
  • Netzwerkkabel zu verlegen ist nicht möglich
  • Die Kostensituation ist sehr angespannt.

WLAN in Hochhäusern

Hier sagt ein Bild mehr als tausend Worte:


Die Menge der gleichzeitig sendenden WLAN-Router ist sehr hoch - wie in einem Hochhaus. Daher sinkt die Geschwindigkeit. Es kommt zu Verbindungsabbrüchen. Schaffen Sie es, dreißig wild durcheinander rennenden, schreienden Kindern in einem Raum auszuweichen und zuzuhören? So fühlt sich ein WLAN Router.

Lösung des Kunden:

  • Kauf eines unbekannten WLAN-Repeaters zur Verstärkung des WLAN-Signals
  • Geplanter Kauf eines TP-Link WLAN-Routers
Diese Lösung ist suboptimal, da keine vernünftige Analyse der bestehenden Situation durchgeführt wurde. Stattdessen wurde nicht-qualifizierten Unity-Media Helpdesk Agenten oder Verkäufern vertraut, denen "die Sache" komplett egal ist. Sollte etwas schiefgehen oder das Produkt nicht die zugesicherte Eigenschaft besitzen, dann wird halt alles abgestritten. Ein WLAN-Repeater macht hier gar keinen Sinn, da man in einem Hochhaus von allen Seiten mit WLAN-(Stör-)Signalen "zugeballert" wird. Der Versuch, das eigene Signal zu verstärken, löst früher oder später beim Nachbarn den Wunsch aus, auch einen WLAN-Verstärker zu kaufen. Dann ist man wieder in der gleichen Situation. Weiterhin möchte der Kunde an den Router "per USB" eine Festplatte anschließen, um eine NAS-Funktionalität herzustellen. Das würde für die tägliche Arbeit ausreichen. Für Blu-Ray oder generell große Medien sollte man aber einen dedizierten Medienstreamer (intern SATA) nutzen.

Meine Lösung:

  • Rückgabe des WLAN-Repeaters
  • Kauf eines Powerline Systems (nur zwei Räume müssen verbunden werden / kein WLAN notwendig)
  • Beibehalten des nur drei Jahre alten eigenen WLAN-Routers (deaktivieren der WLAN-Funktionalität, der Obsoleszenz wird entgegen gewirkt und die Nachbarn freut es auch)
  • Kauf eines MINI-NAS Systems mit der Strategie, es nur als Datensicherung zu nutzen. Die Daten sind weiterhin auf dem PC oder Notebook. Es wird nur eine Datensicherung auf das NAS durchgeführt. Wenn das NAS als DLNA-Server genutzt werden soll, muss es natürlich "anders herum" sein. Daten zentral auf NAS - Datensicherung auf PC. Eine Datensicherung MUSS aber auf jeden Fall durchgeführt werden. 
"Der Klügere gibt nach!" - Diese alte Binsenweisheit gilt auch hier. Das WLAN-Signal zu verstärken macht keinen Sinn. Daher suchen wir uns einen anderen (sogar schnelleren) Übertragungsweg mittels PowerLine Geräten.